48 Tonnen werden täglich während der Ernte in das Werk nach Ebersbach bei Moritzburg transportiert. Bildrechte: MDR/Moritz Arand
Meterhoch ragen die geruchsintensiven Pflanzen in den Spätsommerhimmel bei Naundorf. Auf einer Fläche so groß wie 231 Fußballfelder wird hier CBD-Cannabis angebaut. Der Stoff wird als Nahrungsergänzungmittel verwendet.
In der Lommatzscher Pflege feiert eine alte Kulturpflanze ihre Wiederkehr. Auf rund 165 Hektar hat die Firma Mariplant Hanf angepflanzt und am Mittwoch mit der ersten Ernte begonnen. Aus den Blüten wird im Werk in Ebersbach bei Moritzburg der Wirkstoff Cannabidiol (CBD) gewonnen, erklärt der Prokurist Josef Späth im Gespräch mit MDR SACHSEN. Das beruhigend wirkende CBD wird in Kapseln als Nahrungsergänzungsmittel europaweit verkauft. Dabei handele es sich allerdings nicht um Medizin, unterstützt jedoch laut Hersteller „die Regulation körpereigener Funktionen, das Wohlbefinden und die innere Ruhe.“ Bei Schlafstörungen oder permanenten Angstzuständen soll der Wirkstoff Abhilfe schaffen.
Keine berauschende Wirkung
Wer denkt, er könne sich an den Blüten berauschen, liegt falsch. Die Pflanzen sind vom Landwirtschaftsamt zugelassen und werden regelmäßig auf ihren THC-Gehalt geprüft. Weniger als 0,2 Prozent des berauschenden Wirkstoffs sind in den Pflanzen von Maricann, so Späth. Der THC-Anteil in Produkten mit Cannabidiol darf laut Gesetz nicht über dem Wert liegen, ansonsten würde das Produkt unter das Betäubungsmittelgesetz fallen und rezeptpflichtig sein. Aus diesem Grund gebe es auch keinen Anlass, die Felder besonders zu schützen. Als Spaziergänger kann jeder an den Feldern entlangschlendern und sich des würzigen Geruchs erfreuen.